Mitarbeitende kommen aus dem Homeoffice zurück an den Arbeitsplatz. Einige haben Ihre Kolleginnen und Kollegen erst auf dem digitalen Weg kennengelernt. Nun geht es darum, die Verbindung im Team und das gemeinsame Ziel- und Werteverständnis sicherzustellen. Oder neu zu definieren. So, dass eine nachhaltig erfolgreiche Zusammenarbeit gewährleistet ist. Wie das in 8 Schritten gelingt, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.
Kürzlich Im Gespräch mit einem Kunden: «Endlich, meine Mitarbeitenden kommen nach fast zwei Jahren wieder an den Arbeitsplatz zurück. Und es sind Kolleginnen und Kollegen dabei, die haben sich noch nie im analogen Leben getroffen. In der langen Zeit hat sich doch einiges verändert. Ich bin gespannt, wie das Team in Zukunft funktioniert und zusammenarbeitet.» Mitarbeitende und Vorgesetzte freuen sich in den meisten Fällen darauf, die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz wieder aufzunehmen. Aber es stehen auch Fragezeichen im Raum:
Die Antwort liefert in den meisten Fällen ein Teamworkshop, in welchem die Verbindung untereinander und das gemeinsame Werte- und Zielverständnis überprüft, aufgefrischt oder angepasst wird. Es werden individuelle und gemeinsame Bedürfnisse abgeholt und Antworten und Lösungen erarbeitet.
Das Resultat ist ein Kollektiv, in welchem jedes Teammitglied
Psychologische Sicherheit als Basis
Mitarbeitende performen, wenn in ihrem Team Psychologische Sicherheit besteht. Was heisst das genau? In ihrem Buch „The Fearless Organization: Creating Psychological Safety in the Workplace for Learning, Innovation and Growth“ definiert die Autorin Amy Edmondson, Professorin für Führung an der Harvard Business School, Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz folgendermassen: «Psychologische Sicherheit bedeutet, dass alle Gruppenmitglieder während der Arbeit die gemeinsame Überzeugung teilen, dass die Gruppe sicher ist, um zwischenmenschliche Risiken einzugehen.»
Oder einfacher ausgedrückt: Jedes Teammitglied hat die Sicherheit, dass es ohne Angst vor Verurteilung, Spott oder Ausgrenzung Ideen einbringen, offen die Meinung sagen, Kritik äussern und Fragen stellen kann.
Eigentlich logisch aber doch vielerorts noch nicht die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Dabei stehen drei Attribute für die psychologische Sicherheit und damit auch die gemeinsame (High)Performance:
Respekt
Die anerkennende Berücksichtigung der Werte anderer und ihre wertschätzende Akzeptanz. Jedes Teammitglied wird gehört und spricht über einen gewissen Zeitraum gleich viel. Unterschiedliche Ansichten und Meinungen werden gegenseitig respektiert.
Vertrauen
Vorbehalt- und bedingungsloser Glaube, dass man sich auf jemanden oder etwas in hohem Masse verlassen kann. Jedes Teammitglied kann vorbehaltlos Ideen einbringen. Es herrscht Vertrauen darauf, dass diese gehört und nicht untergraben werden.
Wertschätzung
Das Wertschätzen einer oder mehrerer menschlicher Eigenschaften. Die Mitglieder eines Teams sind empathisch und achten die Gefühle und Bedürfnisse der anderen. Das Einbringen und das Ausprobieren von Neuem werden wertgeschätzt und gegenseitig gefördert.
Better together mit Beyond Leadership
Wie schaffen wir es nun diese psychologische Sicherheit als Basis bei den Mitarbeitenden zu verankern? Eine Frage, die uns oft von Unternehmen gestellt wird, wenn es darum geht, in einem Workshop oder einer Grossgruppenveranstaltung die Verbindung untereinander, Visionen, Ziele, Strategien oder ganz einfach neue Ideen zu erarbeiten.
Die Antwort darauf ist Beyond Leadership, ein iterativer Prozess, in welchem das Team Schritt für Schritt vom Selbst- zum Kollektivbewusstsein gelangen. Dabei werden die Verbindungen untereinander und das gemeinsame Werteverständnis gestärkt. «Silo- und Gärtchendenken» werden abgebaut und die Zusammenarbeit nachhaltig verbessert. Daraus entstehen High Performance Teams, die auf einer menschlichen Ebene miteinander umgehen, kooperieren, intensiv kommunizieren und ehrlich im Umgang miteinander sind.
Das Modell hat Patrick D. Cowden, Ex-Deutschland CEO von Dell und Ex-Europachef von Hitachi, entwickelt. Matthias Mölleney und Sibylle Sachs haben Beyond Leadership in die Schweiz gebracht und wissenschaftlich aufgearbeitet. In der Zwischenzeit haben die beiden ein Buch zu diesem Thema verfasst. Wir arbeiten mit diesem Prozess on- und offline in Teamcoachings und Workshops mit grossen und kleinen Gruppen. Und erzielen dabei nachhaltig erfolgsorientierte Resultate. Lesen Sie hier ein paar Aussagen von Teilnehmenden.
Der Beyond Leadership Workflow führt über folgende Stationen:
1. Check-in: Ankommen und in den Workflow einchecken
Hier wird die Grundlage gelegt. Jede Person in der Gruppe beantwortet in ein paar Worten die Frage «Wie geht es mir und was wünsche/erwarte ich von dem bevorstehenden Workflow?»
2. Connect: Vom «Ich» und den persönlichen Werten und Überzeugungen…
In diesem Modul werden die Verbindungen unter den Teammitgliedern auf der ganz persönlichen Ebene hergestellt. Die Gesamtgruppe wird in Kleingruppen von idealerweise jeweils zwei oder drei Personen aufgeteilt. Jede Gruppe bearbeitet parallel dieselbe Frage, in welcher es um die ganz persönlichen Werte, Grundsätze und Überzeugungen zu einem bestimmen Thema geht.
3. Align: …zum «Wir» und zu den bestehenden Gemeinsamkeiten
«Align», hat prinzipiell denselben Ablauf wie «Connect», aber die Frage wechselt vom «ich» zum «wir». Hier werden die gemeinsamen Werte, Grundsätze und Überzeugungen, die von allen mitgetragen werden, ermittelt und festgehalten.
4. Imagine: Gemeinsam tragfähige Lösungen entwickeln
Jetzt werden auf der Basis der gemeinsamen Werte und Beweggründe in den Kleingruppen Antworten und Lösungen für die konkrete Fragestellung des Workshops entwickelt.
5. Commit: Der Schritt zur erfolgreichen Umsetzung
Nun geht es darum die Umsetzung der gemeinsam definierten Massnahmen und Leistungsversprechen sicherzustellen und die individuellen Beiträge der Mitglieder abzurufen.
In den Kleingruppen, welche immer wieder neu gemischt werden, spricht jeweils eine Person eine bestimmte Zeit. Das Gegenüber hört zu und gibt danach wertschätzendes Feedback. Danach werden die Rollen gewechselt. Eine der wenigen Spielregeln bei Beyond Leadership ist, dass das Feedback ausschliesslich positiv und wertschätzend ist. Keine negativen, belehrenden oder bekehrenden Antworten. Oder wie man es so oft hört: «Das ist sehr interessant aber….»
Nach den Schritten 2., 3., 4. und 5. findet eine Reflexion in der Gesamtgruppe statt.
6. Act
Die Erarbeitung der ersten Massnahmen beginnt idealerweise bereits während des Workshops. So können die Motivation und die Energie der Stufen eins bis fünf genutzt werden. Sollte dies zeitlich nicht möglich sein, macht es Sinn, die Verantwortlichkeiten und Endtermine für die bestimmten Massnahmen festzuhalten. Das gibt den Teilnehmenden die Sicherheit, dass aktiv weiter an den Themen gearbeitet wird.
7. Debriefing: Die entscheidende Vertiefung
Abgeschlossen wird der Workshop mit einem speziellen, gemeinsamen Debriefing, bei dem wiederum alle zu Wort kommen. Dieses findet im Plenum statt. Jede Person beantwortet in ein paar Worten die folgenden vier Fragen:
8. Check-out: Die zusammenfassende Reflexion
Abschliessend richtet das gesamte Team noch einmal den Fokus auf den Center Point und beantwortet die Frage: «Was haben wir gemeinsam erreicht und wie haben wir die zentrale Frage gelöst?»
Und danach?
Der Prozess, oder auch Teile davon, kann aufgrund seines einfachen und klar verständlichen Ablaufs auch nach dem eigentlichen Workshop weiterhin angewendet werden. Als regelmässiger Check-up, um zu überprüfen, ob das Team auf Kurs ist. Oder wenn es darum geht, zukünftige Fragen, Herausforderungen oder ganz einfach neue Ideen ziel- und lösungsorientiert anzugehen.
Kontaktaufnahme:
Haben Sie Fragen? Oder wollen Sie in Ihrer Unternehmung oder mit Ihrem Team ein konkretes Thema angehen? Oder die Verbindung und das gemeinsame Ziel- und Werteverständnis überprüfen? Sacha Johann, Head of Training & Owner bei Premotion Academy steht Ihnen per Telefon, 041 377 46 42 oder Mail, joh@premotion.ch gerne zur Verfügung.
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