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Gemeinsam wachsen – mit einer starken Wertebasis in die Zukunft

Gruppenfoto Werteworkshop der Bigla AG.

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Zwei etablierte KMU fusionierten zu einer gemeinsamen Marke, um ihre Stärken zu bündeln und Kunden ein umfassendes Angebot an hochwertigen Produkten und Dienstleistungen aus einer Hand zu bieten.
Die Zusammenführung zweier etablierter Unternehmen ist ein Meilenstein, der nicht nur neue Chancen eröffnet, sondern auch Herausforderungen birgt.

Ein Zusammenschluss bedeutet immer Veränderung – nicht nur in Bezug auf Namen, Auftritt oder Strukturen, sondern vor allem wenn es um die Unternehmenskultur geht. Der Prozess, aus zwei Unternehmenskulturen eine gemeinsame Identität zu formen, muss mit viel Fingerspitzengefühl, strategischem Weitblick und konsequenter Einbindung sämtlicher Mitarbeitenden gestaltet werden.

Ein gemeinsames Ziel- und Werteverständnis schaffen

Mit dem Entschluss, die zukünftige Unternehmung unter einem gemeinsamen Namen zu führen, wurde schnell klar: Ein einheitliches Ziel- und Werteverständnis ist der Schlüssel. Von Beginn an war es dem gesamtem Führungsteam wichtig, sämtliche Mitarbeitenden abzuholen und einzubinden – unabhängig von ihrer Funktion oder Position im Unternehmen. Weil eine starke Wertebasis, die von allen gemeinsam getragen wird, dann entsteht, wenn sich sämtliche Mitarbeitenden mit ihr identifizieren können.

Der Startschuss: Workshop mit der erweiterten Geschäftsleitung

Der erste Meilenstein des Prozesses war ein intensiver eintägiger Workshop mit der erweiterten Geschäftsleitung. In diesem Rahmen wurden die Grundlagen für ein neues gemeinsames Werte- und Führungsverständnis erarbeitet. Dabei kristallisieren sich unter anderem Schlagwörter wie

  • Kundenorientierung
  • Dienstleistungsbereitschaft
  • Qualität
  • Funktionierende Zusammenarbeit
  • Vertrauen
  • Respekt
  • Wertschätzung
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Entscheidungsstärke und
  • Innovation

heraus. Die Ergebnisse dieses Workshops bildeten in der Folge die Basis für den weiteren Prozess.

Vom Entwurf zur Realität: Die Rolle der Teamleiter

Aufbauend auf den Erkenntnissen und Resultaten aus dem ersten Workshop entwickelten unsere Kommunikationsprofis einen Entwurf für die neuen Werte und das Führungsverständnis. Dieser Entwurf wurde in einem weiteren eintägigen Workshop mit sämtlichen Teamleitern kritisch und praxisnah hinterfragt und greifbare, allgemein verständliche und Adressat gerechte Verhaltensanker definiert.

Ziel war es, nicht nur ein theoretisches Konzept zu schaffen, sondern Massnahmen, Denk- und Verhaltensnormen zu definieren, die im Arbeitsalltag greifbar und umsetzbar sind.

Mitarbeitende aktiv einbeziehen

In einem weiteren Schritt wurden die Mitarbeitenden in den Mittelpunkt gerückt. In halbtägigen Workshops wurden ihre Meinungen, Ideen und Erfahrungen abgeholt. Konkret standen die folgenden Fragen im Fokus:

• Was ist positiv und wertvoll an den neuen Werten?
• Was müssen wir persönlich, auf Stufe Team und auf Stufe Unternehmen stärken, starten oder stoppen, damit die Werte gemeinsam im Arbeitsalltag gelebt werden?

Die offene und konstruktive Auseinandersetzung führte zu wertvollen Erkenntnissen, welche über die Wertediskussion hinausgingen. Die Inputs der Mitarbeitenden wurden gesammelt und priorisiert, Quick-Wins und sofort umsetzbare Massnahmen direkt in die Wege geleitet.

Vom Input zur Umsetzung

In der Folge wurde von der Geschäftsleitung ein interner Changemaker ernannt, welcher die Umsetzung der definierten Massnahmen und die Einhaltung der vereinbarten Termine mit den Themenverantwortlichen sicherstellt. Über die Umsetzung und Teilschritte werden die Mitarbeitenden regelmässig informiert um sicherzustellen, dass die neuen Werte langfristig in der Unternehmenskultur verankert werden.

Zudem finden in verschiedenen zeitlichen Abständen Check-ups statt, in welchen die Mitarbeitenden gezielt über den aktuellen Stand befragt werden.

Ein starkes Fundament für die Zukunft

Der Prozess zeigt, wie wichtig es ist, Veränderungen nicht nur top-down zu kommunizieren, sondern sämtliche Mitarbeitenden aktiv in die Gestaltung mit einzubeziehen. Mit einem klar definierten Werte- und Führungsverständnis, das von allen gemeinsam entwickelt und gelebt wird, wurde ein starkes Fundament für eine gemeinsame, erfolgreiche Zukunft geschaffen.

Erfolgsfaktoren eines nachhaltigen Werteprozesses

Damit ein Werteprozess nachhaltig funktioniert, sind folgende Punkte entscheidend:

  1. Klare Zielsetzung: Die Erwartungen und die Veränderungen, welche mit dem Werteprozess einhergehen, müssen noch vor dem offiziellen Start verständlich und transparent kommuniziert werden.
  2. Authentizität: Die Unternehmenswerte müssen für sämtliche Involvierten verständlich und nachvollziehbar sein. Dann werde sie auch aktiv in der täglichen Zusammenarbeit gelebt.
  3. Führung als Vorbild: Die Geschäftsleitung und die Führungskräfte müssen die definierten Werte aktiv, sichtbar aber zwingend glaubwürdig vorleben. Dann folgen auch die Mitarbeitenden.
  4. Einbindung sämtlicher Mitarbeitenden: Um die Akzeptanz und die Identifikation zu schaffen, sollten die Mitarbeitenden frühzeitig in den Prozess eingebunden und aktiv daran beteiligt werden.
  5. Sichtbarkeit: Um das Bewusstsein und die Identifikation mit den Werten zu stärken und diese präsent zu halten, sollten diese auf den internen und externen Kommunikationskanälen stets sichtbar sein.
  6. Praktische Umsetzung: Mitarbeitende sollten in der Anwendung der Werte in Form von Schulungen, Rückfragen und aktivem Austausch begleitet werden.
  7. Kontinuierliche Überprüfung: Der Fortschritt und die Umsetzung der Werte sollten regelmässig durch Team Check-ups überprüft werden. Erkenntnisse, Anpassungen und Korrekturen sollten zeitnah in den weiteren Prozess einfliessen.
  8. Transparente Kommunikation: Mit regelmässigen Updates, welche Umsetzungsschritte, Erfolgsgeschichten aber auch Herausforderungen beinhalten, werden sämtliche Mitarbeitenden laufend auf den aktuellen Stand gehalten.
  9. Langfristige Verankerung: Neben dem aktiven leben im Arbeitsalltag sollten die Werte in Feedbackprozessen, Mitarbeitendengesprächen und Onboardingprozessen stets präsent sein.

Ein nachhaltiger Mehrwert für die Unternehmung

Für die Unternehmung war die Investition in diesen Werteprozess nicht nur eine kulturelle Entscheidung, sondern auch eine strategische. Wenn eben ein Werteprozess unter Einbezug sämtlicher Hierarchiestufen durchgeführt und regelmässig reflektiert wird, zeigen sich die positiven Effekte wie

  • Höhere Motivation: Mitarbeitende, die gehört und ernst genommen werden, fühlen sich wertgeschätzt und zeigen in der Folge mehr Engagement und Leistungsbereitschaft.
  • Effizienzsteigerung: Werte, welche von allen verstanden und getragen werden, schaffen Orientierung, erleichtern Entscheidungen und reduzieren Konflikte.
  • Mehr Innovation: Ein offenes, sicheres und werteorientiertes Umfeld fördert Kreativität und schafft Raum und Akzeptanz für neue Ideen.
  • Bessere Zusammenarbeit: Ein gemeinsames Ziel- und Werteverständnis stärkt die Verbindung im Team, schafft Vertrauen und stärkt so den Zusammenhalt im Team.
  • Geringere Fluktuation: Mitarbeitende, die sich mit dem Unternehmen und ihrem Team identifizieren, entwickeln eine stärkere Verbundenheit und bleiben ihrem Arbeitgeber auch länger treu.
  • Weniger Fehlzeiten: Ein positives Arbeitsklima fördert das Verantwortungsbewusstsein, wirkt stressreduzierend und veringert allgemein gesundheitsbedingte Ausfälle.
  • Positive wirtschaftliche Auswirkungen: Höhere Motivation, gesteigerte Effizienz und Innovation, funktionierende Zusammenarbeit, geringere Fluktuation und weniger Fehlzeiten haben einen positiven Einfluss auf das Betriebsklima. Und sie steigern langfristig die Produktivität und so den Unternehmenserfolg.

Bei diesem Prozess handelt es sich somit nicht um einen reinen Aufwandfaktor sondern um eine Investition, welche langfristig nicht nur die Unternehmenskultur, sondern auch das Geschäftsergebnis stärkt. Zudem wird das Image der Unternehmung als Arbeitgeber nachhaltig gestärkt.

Fazit: Werte als Basis für eine starke Zukunft

Die Fusion zweier Unternehmen ist mehr als eine strukturelle Veränderung – sie ist die Gelegenheit, eine neue, starke Unternehmenskultur zu formen. Durch den partizipativen Werteprozess entsteht nicht nur ein gemeinsames Verständnis, sondern auch eine gelebte Kultur, die langfristig Bestand hat.

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